05/01/2003 Eintrag: "Mitgliederfunde"

Bei der Erweiterung der Mitglieder-Datenbank machte ich zwei interessante Funde. Vor ein paar Monaten berichtete ich, daß Arthur Hobrecht (Berliner Oberbürgermeister, Preußischer Finanzminister), der der Gesellschaft 1878 beitrat, wohl das erste Mitglied ohne jüdischen Hintergrund war. Nun bin ich auf eine zweite Person mit diesem Charakteristikum gestoßen: Ludwig Delbrück, Mitinhaber des Bankhauses Delbrück, Leo & Co., der dieses 1910 mit der Bank Gebr. Schickler & Co. verschmolz, zudem einer der ersten Vizepräsidenten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und Mitglied des Preußischen Herrenhauses, wurde ebenfalls schon im 19. Jahrhundert, und zwar 1891 Mitglied der Gesellschaft der Freunde.
Etwas anderer Art ist die zweite Entdeckung. Die Ostdeutschen unter meinen Lesern dürften Paul Dessau kennen - Die Verurteilung des Lukullus hat jeder im Musikunterricht durchgenommen. Dieser Paul hatte einen Onkel, Bernhard Dessau, Violinist, Komponist, Konzertmeister (also Erster Geiger) an der Königlichen Staatsoper und seit 1902 Mitglied der Gesellschaft der Freunde. Das ist vor allem deshalb ausgesprochen bemerkenswert, weil es nach 1900 fast überhaupt keine Mitglieder in diesem Verein gab, die nicht in irgend einem Wirtschaftsunternehmen leitend tätig waren oder gewesen waren.
Zu Bernhard Dessau gibt es Nachlaßteile im Archiv der Berliner Akademie der Künste. Weiß sonst noch jemand etwas über diesen Musiker ?

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