29/04/2004 Eintrag: "Promotion geschenkt"

Als ich heute die Mendelssohn-Enzyklopädie um Karl Mendelssohn Bartholdy erweiterte, erfuhr ich nebenher, daß damals an der Universität Heidelberg zur Erlangung eines Dr. jur. eine mündliche Prüfung und die Einreichung eines lateinischen Lebenslaufes genügten. Soviel zum Thema Der Wert des Doktortitels im Verlaufe der Jahrhunderte.

Kommentare

Das ist ja unglaublich! Dem zweiten Mann meiner Großmutter ist für eine Studie zum Thema Lungenentzündung, die fünf zufällig ausgewählte Kranke zum Gegenstand hatte, der Dr. med. verliehen worden - aber vom Dr. jur. hätte ich erwartet, daß er zwingend eine schriftliche Arbeit vorraussetzte. Ein alter Wirtschaftwissenschaftler hat mir einmal erzählt, daß er seine (selbstredend bahnbrechende) Promotion über die Potentiale der Kernernergiewirtschaft in den frühen 1960er Jahren innerhalbt eines vierwöchigen Urlaubs geschrieben habe. Das wollte der Herr natürlich als Ausweis seiner ungeheuren Leistungsfähigkeit interpretiert wissen, läßt aber auch andere Schlüsse zu.

Benedikt || 04/30/2004 12:12 AM CET

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